Die gute alte Ansichtskarte

Taborstrasse AKON

Titelbild: Ansichtskarte “Taborstraße vor 1905” – [ÖNB/AKON]

Früher wurde vorwiegend schriftlich korrespondiert,  und viele von Ihnen werden sich wohl noch an die gute alte Ansichtskarte erinnern. Vorwiegend wurde sie in der Urlaubszeit verwendet, um Verwandten einen netten Gruß zu senden oder aber auch um Glückwünsche zu übermitteln. Denn die Ansichtskarte oder auch Postkarte konnte schnell beschriftet und direkt ohne Kuvert per Post versendet werden. 

Die erste Ansichtskarte


Der Vorläufer der heutigen Ansichtskarte war die sogenannte “Correspondenzkarte”, denn ursprünglich diente sie rein der schriftlichen Korrespondenz und war anfangs unbedruckt. Wann nun genau die erste bebilderte Ansichtskarte gedruckt wurde, kann man heute leider nicht mehr genau feststellen. Fest steht, dass der Buchhändler August Schwartz im Jahre 1870 die erste Karte mit Holzschnittvignette druckte und sie per Post nach Magdeburg versandte. Er gilt daher als der erst Deutsche, der eine illustrierte Postkarte bedruckte und verschickte.

Die älteste bekannte österreichisch-ungarische Karte ist mit 19. Mai 1871 datiert und wurde per Einschreiben von Wien nach Zombor geschickt. Offiziell wurden Ansichtskarten in Österreich-Ungarn erst im Jahre 1885 zugelassen.

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Der große Durchbruch


In den Anfangszeiten wurde die Postkarte nur spärlich benutzt, erst um 1896 wurde die Ansichtskarte in Deutschland und Österreich-Ungarn populär. Ihren großen Durchbruch erlangte die kleine Papierkarte mit dem ersten Weltkrieg. Sie diente in den Kriegsjahren vorwiegend der Feldpost. Auch im zweiten Weltkrieg diente sie zur Korrespondenz für Soldaten an der Front. Aber auch die Nationalsozialisten verschickten sie als bedruckte Propagandapostkarten in alle Welt.

Heute werden Ansichtskarten nur mehr selten verwendet. Durch das elektronische Zeitalter gibt es heutzutage viele andere einfachere und schnellere Möglichkeiten mit Verwandten oder Freunden in Kontakt zu treten. Alte Ansichtskarten sind jedoch weiterhin wichtige historische und kunsthistorische Belege, die oft für Chroniken und zahlreiche andere Publikationen als Quellen dienen. Sie wurden in der Vergangenheit schon oft als Vorlage herangezogen, um beispielsweise vom Krieg zerstörte Gebäude im ursprünglichen Aussehen wiederherzustellen. 

Abschließend ein kleiner Tipp für alle Ansichtskarten-Liebhaber oder Nostalgiker, die einfach nur stöbern wollen. Im Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek  befindet sich eine große digitalisierte Sammlung von Ansichtskarten. Genauer gesagt verwaltet das “AKON[Ansichtskarten Online] aktuell 75.000 Ansichtskarten aus aller Welt.

Link: https://akon.onb.ac.at

Quellennachweise: ansichtskarten.at; akon.onb.ac.at
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