Wie war Weihnachten?

Weihnachten 1950
Weihnachten in den 50er-Jahren; Photo: vintag.es

Schon Georg Danzer stellte sich im Jahre 1976 in seinem Lied “Wie woa Weihnachten” diese Frage und auch wir wollen dieser  in nostalgischer Manier auf den Grund gehen.

“Oida Mau, du bist scho 100 Johr
Dazöh’ ma wie des wor
Weihnochten.
I hob scho davo glesen,
Sog wie is des gwesen
Wie woa Weihnochtn.”

Das Fest der Liebe

Weihnachten 1940

Viele von uns erinnern sich vielleicht noch an Heiligabend in ihrer Kindheit und empfanden es als “besser” und “schöner”. Auch behaupten ja viele Menschen, dass es früher viel öfter weisse Weihnachten gegeben haben soll. Nun diese wohl verklärten Empfindungen sind vermutlich auf die Kindheit zurückzuführen, als Kind nimmt man viele Dinge anders wahr als als Erwachsener.Wohl stimmt aber, dass Weihnachten früher noch besonders war, traditionsreicher und besinnlicher. Man hatte gerade nach dem Krieg nicht viel, und trotzdem war es ein großes Fest mit milden Gaben. Man kann also durchwegs sagen, Weihnachten ist bedauerlicherweise zum Konsum-Fest mutiert und hat oft mit Tradition wenig zu tun. Es ist ein Wettkampf um das beste und größte Geschenk geworden. 

Doch besinnen wir uns auf die ursprüngliche Form von Weihnachten, eben das Fest zur Geburt Jesus. Es war ein Fest der Liebe, ein Fest der Zusammenkunft, ein Fest der Freude. Denn wo früher schon ein Zuckerl oder eine Mandarine als wundervolles Geschenk galt, werden die Kinder von heute oft mit Geschenken überhäuft. Der Duft von frischen Vanillekipferln oder das Glöckchen am Heiligabend, manche Dinge scheinen sich an Weihnachten jedoch nie zu verändern. Oder vielleicht doch? 

“Pass auf Burli, Weihnachten des wor
Des schönste Fest im Johr.
Na und der Schnee der foit vom Himmel,
So weiss ois wie ah Schimmel.
Ah Schimmel is ah Pferd,
Des Wurt host no ned ghert.
Najo, owa so wor Weihnochtn.”
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Weihnachten als Fasttag

Weihnachten war früher viel bescheidener und galt als Fasttag; ein Brauch, der heute nicht mehr gelebt wird. Zu Mittag gab es oftmals Karpfen und Fleisch war eigentlich erst nach der Mitternachtsmette erlaubt. Die Bescherung fand erst statt, wenn es draußen finster war und danach wurde mit der ganzen Familie gegessen. Es ging damals um die Stimmung und die Glückseligkeit.

“Pass auf Burli,
I sich do no in meine Tram
Do wor amoi ah Christbam
Mit Kerzn
Und Frieden wor in olle Herzen.
Und daun worn do no 1000 Lichter
Und glückliche Gsichter.
De oidn und de Jungan
Ham olle gsungan.
Pass auf
"Stille Nacht, heilige Nacht."
Jawohl, des wor des Lied,
Wos dazöhn wie's Jesu Kind
Geborn wird.
Wos? des kennst du olles ned?
Des is natürlich bled.
Owa so, so wor Weihnochtn.”

Weiße Weihnacht’

Früher gab es zu Weihnachten auch öfters Schnee, so sagt man. Laut Meteorologen stimmt dies jedoch nicht. In den Wetteraufzeichnungen konnten keinerlei Auffälligkeiten entdeckt werden und eine “weiße Weihnacht’” war und bleibt eine Seltenheit. Die Winter waren vor rund 50 Jahren nur etwas kälter und auch die Schneemengen haben sich verringert. Der Klimawandel hat derzeit jedoch noch keine diesbezüglichen Auswirkungen, dies könnte sich aber in den nächsten 100 Jahren ändern. 

Wie dem auch sei, fest steht, dass Weihnachten für die Menschen ein sehr familiäres Fest ist und dass auch noch viele Traditionen hochgehalten werden. Heutzutage ist es nur nicht mehr so einfach, sich auf die Stille rund um die Weihnachtszeit einzulassen. Darum sollten wir uns auf die eigentlichen Werte dieses Festes besinnen.

“Oida Mau, jetzt was i wie des wor
Jetzt was i wie des wor.
Weihnochtn.
I woit i hättat glebt,
Vor über 100 Johr
Zu Weihnochtn.”

Information: Die Verse stellen zitierte Textauszüge aus dem Lied “Wie woa Weihnachten” von Georg Danzer aus dem Jahre 1976 dar.

Quellennachweise: meinbezirk.at; spiegel.de; zamg.ac.at; georgdanzer.at
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