Der Mann mit der roten Kappe

Niki Lauda
Aufnahme für VW: Niki Lauda in VW-Käfer-Cabrio in Hof bei Salzburg.
Titelbild: Niki Lauda 1976 in VW-Käfer-Cabrio in Hof bei Salzburg (Bildarchiv Austria)

Andreas Nikolaus “Niki” Lauda, geboren am 22. Feber 1949 in Wien, war der größte österreichische Automobilrennfahrer und in seinem späteren Leben ein erfolgreicher Unternehmer. Zu seinem Markenzeichen zählte seit seinem Unfall im Jahre 1976 eine rote Baseballkappe, um seine Narbe zu verdecken.

Niki Lauda
Porträtaufnahme von Niki Lauda 1977 im Wiener Messepalast. (Bildarchiv Austria)

Seine Motorsportkarriere begann im Jahre 1968 bei einigen Bergrennen. Später wechselte er in die Formel V und weiter in die Formel 3. Sein Formel 1 – Debüt gab er beim großen Preis von Österreich am 15. August 1971. 1972 kaufte sich Lauda um zwei Millionen Schilling ein Cockpit in einem March-Ford, den Kredit dazu erhielt er von der Raiffeisenbank. Niki Lauda lieferte eine recht gute Leistung ab und Enzo Ferrari wurde auf das junge Talent aufmerksam. Er bot Lauda wenig später einen Vertrag bei Ferrari an. Laudas Entwicklung dauerte bis ins Jahr 1975 an. MIt dem damals neu entwickelten Ferrari 312T unterbot Niki Lauda auf dem 22,8 km langen Nürburgring erstmals eine Zeit von unter sieben Minuten (exakte Zeit von 6:58,4 Minuten). Im selben Jahr wurde Niki Lauda erstmals Formel 1-Weltmeister.

Der Feuerhölle entkommen


Die Saison 1976 begann für Lauda sehr erfolgreich, er war den anderen Fahrern weiterhin überlegen und sammelte Punkte für die Weltmeisterschaft. Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring kam es dann zum schweren Unfall von Niki Lauda. In der zweiten Runde verunglückte er im Streckenabschnitt “Bergwerk”. Vom Unfall selbst gibt es nur Amateuraufnahmen, die zeigen, wie der Wagen nach der Durchfahrt eines Linksknicks nach außen abbiegt, gegen eine Felswand prallt und in Flammen aufgeht.

Die rund 200 Liter Benzin im Fahrzeug liefen aus und entzündeten sich sofort. Lauda saß förmlich im Sprit und wurde im Flammeninferno mehrmals bewusstlos. Nachfolgende Wagen krachten in das Wrack, es bildete sich schnell ein Stau, und das Rennen wurde abgebrochen.  Die Piloten Brett Lunger, Guy Edwards und Harald Ertl versuchten Lauda zu retten, doch erst Arturo Merzario gelang es, Laudas Sicherheitsgurte zu lösen, während Ertl die Flammen mit einem Feuerlöscher löschen konnte und Lunger Lauda nach über einer halben Minute aus dem brennenden Wrack heraus half.

Als Lauda wieder bei Bewusstsein war, taumelte er unter großen Schmerzen über die Strecke. Er erlitt schwere Verbrennungen am Kopf und im Gesichtsbereich. Weiters wurde seine Lunge durch giftige Dämpfe schwer verätzt. Im Krankenhaus fiel Niki Lauda dann ins Koma, die Lungenverätzungen waren sehr schwerwiegend. Er erhielt dort sogar schon die letzte Salbung, da er von vielen Ärzten bereits tot geglaubt wurde. Der Kämpfer Lauda erholte sich jedoch recht rasch, und durch die Betreuung durch Willi Dungl kam er bald wieder auf die Beine. Schon 42 Tage nach seinem schweren Unfall saß Lauda wieder hinterm Steuer. Mit blutenden Wunden wurde Niki Lauda Vierter bei diesem Rennen in Italien. Niki Lauda wurde in seiner Karriere noch weitere zwei Mal Weltmeister, nämlich 1977 und 1984.

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Das Leben nach der Formel 1


1986 stieg Lauda aus dem Rennsport aus und widmete sich seiner 1979 gegründeten Fluggesellschafft “Lauda Air”. Niki Lauda, der selbst auch Pilot war, kooperierte ab 1992 mit Lufthansa und beteiligte sich später am Unternehmen “Austrian Airlines”. Danach firmierte er mit Mehrheitsanteilen der Aero Lloyd Austria GmbH die “Niki Luftfahrt”, die besser unter dem Markenamen “flyniki” bekannt ist. Bis heute blieb er im Flugunternehmen, zuletzt bei Air Berlin und RyanAir. Im März 2019 schied Lauda aus der Geschäftsführung aus und blieb Berater.

Seit den Neunzigerjahren widmete sich der Ausnahmesportler wieder dem Motorsport. Anfangs als Berater bei Ferrari, später auch als Co-Moderator und Experte bei RTL. 2012 wurde er in den Aufsichtsrat des Mercedes-Formel-1-Teams berufen. 2013 kaufte Lauda sogar 10% der Anteile des Teams. Der Motorsport hat Niki Lauda also nie wirklich losgelassen.

Andreas Nikolaus Lauda verstarb in der Nacht zum 21.05.2019 im Alter von siebzig Jahren. Laut Ärzten des AKH Wien gibt es keine aussergewöhnliche Todesursache. Er starb eines natürlichen Todes, zurückzuführen auf seine schwere Krankheit – Lauda hatte bereits die zweite Spenderniere und eine Lungentransplantation hinter sich. Die Lungenschäden sind wohl auf den Unfall im Jahr 1976 zurückzuführen.


† Ruhe in Frieden

Quellennachweise: kurier.at; vienna.at/; 
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