Die Geheimnisse um Kaiserin Elisabeth von Österreich

Kaiserin Elisabeth "Sissi"
"Franz Joseph I. und die Seinen", Darstellung der gesamten kaiserlichen Familie, Druck der deutschen Verlagsanstalt Stuttgart

Mit den in den 1950er-Jahren gedrehten Filmen über Kaiserin “Sissi” Elisabeth, mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm in den Hauptrollen, schuf man ein genial kitschiges Klischee der damals jungen Kaiserin. Doch dieses Idealbild entsprach freilich nicht der Realität. Kaiserin Elisabeth kam mit den Ansprüchen der Gesellschaft nie wirklich klar, sie war unglücklich deswegen und wollte sich nie damit abfinden. Darum lehnte sie sich ständig dagegen auf.

Bis heute bleibt das Leben der Kaiserin Elisabeth von Österreich rätselhaft. In diversen Studien stieß man jedoch auf geheimnisvolle und sogar dunkle Seiten im Leben der wunderschönen Sissi. Wir verraten Ihnen in diesem Artikel die kleinen Geheimnisse der Kaiserin Elisabeth von Österreich.

Die Ehe mit Kaiser Franz Joseph I.

Dass die Ehe mit Kaiser Franz Josef I. nicht wirklich durch Liebe und Romantik entstanden ist, ist wohl allseits bekannt. Doch auf die Frage ihrer Mutter, ob sie den Antrag Kaiser Franz Josephs annehme, antwortete Elisabeth mit den Worten. “Einem Kaiser darf man keinen Korb geben.

Auch die Flitterwochen waren alles andere als rosig. Das jung vermählte Paar verbrachte diese ja bekanntlich auf Schloss Laxenburg. Doch Franz Joseph kümmerte sich auch während der Flitterwochen hauptsächlich um seine Amtsgeschäfte. Elisabeth war zu dieser Zeit sehr einsam und blieb meist alleine im düsteren Schloss Laxenburg zurück. In jener Zeit verfasste Sissi sehr traurige Gedichte.

Die Ehe mit dem Kaiser war alles andere als einfach. Sissi und Franz Joseph hatten völlig unterschiedliche Interessen. Elisabeth war das Private sehr wichtig, sie liebte Poesie und Geschichte und interessierte sich für Philosophie und Wissenschaft. Franz Joseph wurde als Kaiser erzogen, und voller Pflichtbewusstsein kamen für ihn Staatsangelegenheiten immer an erster Stelle. Sissi flirtete auch gerne mit ihren Verehrern, allerdings ohne ernsthaftem Interesse an ihnen. Heute vermuten Historiker darin eine Trotzreaktion, denn Kaiser Franz Joseph behandelte seine Ehefrau auch nicht vorbildlich. Franz Joseph soll trotz seiner bekanntlich eher biederen Art einige Mätressen gehabt haben. 

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Sissi und das Volk

Nachdem Elisabeth das traute Elternhaus in Possenhofen verlassen hatte und auf den Hof nach Wien zog, war sie schnell mit dem dortigen strengen Leben und der Erwartungshaltung der Gesellschaft überfordert. So genoß es die junge Kaiserin herumzureisen und so vom Hof fern zu sein. Durch ihre Lungenprobleme fuhr sie auch öfters auf Kur und war oft lange Zeit weg. Das Volk schätzte es jedoch gar nicht, eine Kaiserin zu haben, die sich für die Rolle und die Staatsangelegenheiten so gar nicht interessierte. Stattdessen war sie egozentrisch und machte nur wozu sie gerade Lust hatte. Kaiserin Elisabeth war also gar nicht so beliebt beim Volk, wie es so manche Erzählung oder Verfilmung vermittelt.

Sissis Körperkult und andere Oberflächlichkeiten

Dass Kaiserin Elisabeth sehr auf ihren Körper und ihr Aussehen achtete, ist wohl kein Geheimnis mehr. Doch neigte sie oftmals zur Übertreibung. Wie besessen achtete sie auf ihr Gewicht und wog teilweise nur mehr 50 Kilogramm. Nach heutigen Maßstäben deutet dies auf eine schwere Eßstörung hin. Außerdem wollte Sissi das Altern verhindern und trank daher regelmäßig einen Saft aus ausgepresstem Rind- oder Kalbfleisch. Vielen Menschen am Hof ekelte davor. 

Gegenüber dicken Menschen war Elisabeth nicht tolerant. Sie hasste ihren Anblick und bestand darauf, sich nur mit ansehnlichen Menschen zu umgeben. Ebenso hatte das Aussehen für Sissi beim Personal einen sehr hohen Stellenwert. Entsprachen die Personen nicht den ästhetischen Ansprüchen der Kaiserin, so wurden sie entlassen. Dies ist auch der Grund für die Vielzahl an Palastdamen, die Kaiserin Elisabeth während ihrer Amtszeit verschliss.

Auch verachtete Elisabeth ihre beiden Töchter. Die oberste Pflicht war es nämlich, einen Thronfolger zu gebären und so war die Enttäuschung sehr groß, als auch das zweite Kind eine Tochter war. Zudem fand Sissi ihre Tochter Gisela unattraktiv und befürchtete, dass sie nie einen Mann finden würde. Daher fädelte die Kaiserin die Ehe zwischen Gisela und Prinz Leopold ein. Kurz darauf gebar Gisela ihr erstes Kind und machte damit Sissi mit nur 36 Jahren zur Großmutter. Die sehr eitle Kaiserin Elisabeth nahm dies ihrer Tochter äusserst übel und mied sie von da an.

Die geheime Tätowierung

Die Kaiserin von Österreich war wohl sehr eigen und kümmerte sich nicht viel um die Regeln der kaiserlichen Gesellschaft. Im Jahre 1888, im Alter von 51 Jahren ließ sie sich in einem kleinen griechischen Hafenlokal das Bild eines kleinen Ankers auf ihre Schulter tätowieren. Die genauen Beweggründe dafür sind leider nicht bekannt.

Die körperliche und seelische Gesundheit

Kaiserin Elisabeth litt an diversen Krankheiten, wie die oben erwähnte Lungenkrankheit, und einer extremen Eßstörung. Später kämpfte Sissi auch gegen Rheuma und diverse andere Leiden. Ebenso soll Elisabeth unheimlich schlechte Zähne gehabt haben, wodurch auch das Gerücht der künstlichen Zähne entstand. Dieser Mythos konnte nicht belegt werden, es gibt zwar einige widersprüchliche Aufzeichnungen, aber im Obduktionsbefund der Kaiserin gibt es dahingehend keine eindeutigen Hinweise.

Sissi zog sich nach dem Tod ihres Sohnes immer mehr zurück und trug von nun an nur noch Schwarz. Ärzte diagnostizierten stetige Melancholie, weswegen die Kaiserin auch mit Kokain behandelt worden sein soll. Damals galt Kokain noch nicht als Droge sondern wurde als Medikament eingesetzt. Grundsätzlich war jedoch immer eine Neigung zur Depression zu erkennen. Die heutige Medizin sieht dafür eine in der Kindheit unbehandelte Hyperaktivität als Ursache.

Quellennachweise: weltderwunder.de; bestoftheater.info; habsburger.net
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