Silvester: Entstehung und Bräuche

Silvester Sekt

Kommenden Donnerstag, den 31.12.2020, geht das Jahr zu Ende und wir feiern Silvester. Doch wie kommt dieser Festtag zu seinem Namen und woher stammen die Bräuche zur Jahreswende. 

Der Heilige Silvester

Silvester – schreibt man richtig mit “i” – ist der Tag des Jahreswechsel, und um eine Erklärung zum Namen zu finden, müssen wir in das Jahr 1582 zurückreisen. Damals ordnete Papst Gregor XIII nämlich an, den bis dahin geltenden julianischen Kalender zu reformieren. Durch die Einführung des gregorianischen Kalenders verschob sich jedoch der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember. Eben dieser Tag stand im Gedenken an Papst Silvester, der am 31. Dezember im Jahre 335 verstarb. Papst Silvester wurde schon seit dem 5. Jahrhundert gedacht, und der Legende zufolge soll er alleine durch Handauflegen den an Aussatz erkrankten Kaiser Konstantin geheilt haben.

Vom Tagesheiligen Silvester stammt also der uns geläufige Name für den letzten Tag des Jahres ab. Auch in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Tschechien verwendet man diesen Namen. In den meisten anderen Ländern dieser Erde wird der 31. Dezember schlichtweg als Altjahr oder auch Altjahrestag bezeichnet.

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Guten Rutsch

Wohl einer der gängigsten Bräuche in Österreich und Deutschland ist das Bleigießen. Auch wird um Mitternacht gerne eine Flasche Sekt geköpft und auf das neue Jahr angestoßen. Man wünscht sich dabei einen “Guten Rutsch” oder “Viel Glück im neuen Jahr”. Auch das Wort “Prosit” wird hierzulande gerne verwendet, darf aber genau genommen erst im neuen Jahr ausgesprochen werden. Nicht davor und auch noch nicht um Mitternacht.

In anderen Ländern gibt es ebenfalls vielerlei Gebräuche und Sitten. In Spanien gehören beispielsweise Weintrauben zur Neujahrsnacht. Sie sollen nämlich Glück bringen. In Italien ist rote Unterwäsche an Silvester ein Muss, denn auch sie soll für Glück und Erfolg stehen. In Russland bringen in der Neujahrsnacht “Väterchen Frost” und seine Begleiterin “Snegurotschka” die Geschenke. Und im Süden der USA verspeist man gerne Linsen oder Linsensuppe. Linsen sehen ein bisschen wie Münzen aus, und daher sollen auch sie Glück und Segen versprechen. 

Aber auch wir hier haben zu Silvester einige Symbole, die Glück und Erfolg bringen sollen: der Rauchfangkehrer, ein Schwein oder das vierblättrige Kleeblatt, um nur einige zu nennen. 

Gegen die bösen Geister

Früher waren die Menschen sehr abergläubisch und vertrieben im Zuge der Silvesterfeierlichkeiten auch die bösen Geister. Dies taten sie, indem sie Lärm erzeugten und brüllend durch die Straßen zogen. So, zumindest glaubte man das seinerzeit, wollte man die bösen Geister aus dem neuen Jahr vertreiben.

Etwa im 14. Jahrhundert fanden dann die ersten Feuerwerkskörper aus dem arabischen Raum den Weg nach Europa. Ab dem 19. Jahrhundert gewannen Feuerwerke immer mehr an Beliebtheit. Erst im 20. Jahrhundert fand derartige Pyrotechnika den Weg in den öffentlichen Verkauf und können seither frei erworben werden. Private pyrotechnische Unterhaltung konnten sich damals aber nur die ganz reichen Herrschaften leisten. Langsam aber sicher entwickelte sich über die Jahrzehnte eine Art Feuerwerkstradition, die bis heute Bestand hat. 

Feuerwerke haben mit dem ursprünglichen Silvester also nicht viel gemein, und heute geht es uns wohl auch nicht um das Vertreiben von Geistern und den damit verbundenen Lärm. Vielmehr ergötzen wir uns an der bunten Farbenpracht am Himmel und frönen einmal im Jahr dem ansonsten verbotenen Entzünden derartiger Feuerwerkskörper.

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